Donnerstag, 30. Nov. 2023. Bordeaux – Markwald

Letzter Tag. Und mir ist überhaupt nicht festlich zumute. Am Ende einer Tour: die gewohnten Rituale, die übliche Reise-Routine. Auf dem Weg zum Bahnhof kaufe ich noch ein Rosinenbrötchen. Beim Vorbeigehen ist mir gestern aufgefallen, dass ein kleiner Laden noch richtig mit der Hand und im Ofen backt.

Warten auf den TGV. Für den Kaffee und eine Metro-Karte stehe ich dann drinnen im Bistrot 30 Minuten an. Die Franzosen mögen ja für ihre Züge alle Design Awards abräumen aber der Imbisswagen ist von seiner Funktionalität eine Katastrophe. Drei Meter von der Theke zum Kaffeeautomat und nochmal zwei Meter zu Milch und Zucker. Für jeden Becher müssen die Service Kräfte so zehn Meter laufen. De Mitarbeiterin hat mir leid getan.

Umsteigen in Paris. Ein Käsebrötchen für 6 Euro 95. Belegt mit einer Tomate und Mozzarella. Spinnen die?

Der ICE ist angenehm leer. Erster Klasse Ticket war mit der franz. Rentnerkarte von Bordeaux bis Frankfurt gerade mal 15 Euro teurer und deutlich unter dem Preis für einen Flug. Und mit der Eisenbahn dauert es inklusive Warten auch nur 2 Stunden länger. Ein wenig am Blog gearbeitet und mit meiner Nachbarin gesplaudert. Etwa mein Alter, pendelt wöchentlich zwischen Paris und Saarbrücken. Auch nicht schlecht.

Ankunft in Frankfurt. Der Name meines ICE „Paris“.

Kalt hier. Die S-Bahn hat 20 Minuten Verspätung. Mein Bus ist in Mühlheim weg. Frieren bis das Anruftaxi kommt. Dafür erwartet mich im Müllerweg eine warme Wohnung. Winni hat die Heizung aufgedreht. Endlich im eigenen Bett schlafen.

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Mittwoch, 29. Nov. 2023, Bordeaux

Notfrühstück in einem Backladen. Heute geht es in die Nähe von Arcachon. Austern satt. In meinem Lieblingslokal ist mein Lieblingstisch frei. An der Tür zur Terrasse mit Blick aufs Meer. Aber es ist richtig kalt. Gut dass Decken auf den Stühlen liegen.

Wie immer 12 Austern, eine Portion Pastete und Weißwein. Das hier ist eine Bucht mit einer Art Häckerwirtschaft für Austern. Gut wie immer. Aber es beginnt zu regnen. In Strömen.

Zurück wieder mit dem Zug. Zum Glück ist mein Hotel in der Nähe vom Bahnhof und hat Deutsche Fernsehkanäle. Wenn auch nur ARD und ZDF.

Ich schaue zum ersten Mal seit sechs Wochen wieder einen heimischen Sender. xy ungelöst.

Ganz spät noch ein Bier an der Hotelbar. Meininger, kann ich nur empfehlen. Eher junges Publikum aber saubere und zweckmäßige Zimmer. Für zwei Nächte völlig ok.

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Dienstag, 28. Nov 2023. Von Bilbao nach Bordeaux

Unfassbar wie preiswert der ÖPNV in Bilbao ist. Auf meiner Karte waren noch neun Euro gespeichert. Flughafen, drei mal U-Bahn und am nächsten Tag die rund 100 Kilometer bis zur französischen Grenze mit der Schmalspurbahn und auf der Karte bleiben immer noch vier Euro für das nächste Mal.

Morgens um 9 Uhr gings los. Schade. Für das Frühstück hätte ich mehr Zeit einplanen sollen. Es ist richtig gut. Praktisch: vor dem Hotel die Bahnstation.

Der Zug ist fast leer. Die Fahrt geht durch enge Täler und entlang des Meeres bis San Sebastian. Unterwegs für ein paar Kilometer im Bus. Die Strecke wird saniert.

Umsteigen in San Sebastian. Leider keine Zeit für ein Pintxos am Morgen.

Von dort mit der Straba über die Grenze ins französische Hendaye.

Ankunft an der Grenzstation. Bis zum französischen Bahnsteig muss ich keine 30 Meter laufen. Meine Rentnerkarte suchen, Ticket kaufen.

Es bleibt noch Zeit für ein schnelles Bier in einer Brasserie und ein Brötchen vom Bäcker, dann geht es auch schon weiter nach Bordeaux.

Auch hier sind die Hotelpreise mit den Temperaturen gepurzelt. Direkt am Bahnhof habe ich ein schönes Haus gefunden. Allerdings ist die Umgebung eine einzige Baustelle. Selbst Google Maps kommt ins Grübeln.

Der Italiener, der für seine Nudeln gerühmt wird, war leider schon dabei die Tür zu schließen. Dafür schmeckte bei seinem Nachbarn die Pizza gut. Später füllte sich das Lokal. Die Franzosen dinieren halt etwas später wie wir.

Auf dem Weg zurück mit der Straba noch drei Bilder am Bahnhof. Eine imposante Kulisse.

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Montag, 27. Nov. 2023 Von Espargos nach Bilbao

Ein etwas ungewöhnlicher Weg. Aber ich wollte nicht direkt mit dem Flieger heim. Und Pintxos in Bilbao und dann Austern in Bordeaux hat auch Lebensqualität.

Der Flug in SAL beginnt pünktlich, ziemlich neuer Airbus. Hoffe, dass die Maschine besser funktioniert als die Buchung bei TAP Portugal. Das erste Ticket: war auf ein falsches Datum ausgestellt, obwohl das Bestätigungsmail eindeutig zeigt, dass ich alles richtig gemacht habe. Kann passieren. Was aber nicht sein darf: ich bekomme einen Gutschein und nicht das Geld zurück (nebenbei minus 35 Euro Bearbeitungsgebühr).

Der Flug selbst ist so wie ich es nicht mag: vier Stunden leichte Turbulenzen. Nix ernstes. Aber kaum sind die Anschnallzeichen aus muss der Pilot sie wieder einschalten.

In Lissabon gefühlte Minus zehn Grad. Schockgefrostet. Wollte für meinen Enkel am Airport noch ein Benfica-Trikot kaufen. Aber für ein Unterhemd Größe 104 über 100 Euro zu verlangen weil es den Schriftzug „Ronaldo“ trägt: Muss nicht sein.

Der Anschluss nach Bilbao in einer kleinen Maschine. Angenehm, obwohl ich die Hälfte des Fluges nur Wolken gesehen habe. Wir sind in eine richtige Suppe eingetaucht. In Bilbao Regen. Codekarte für den Bus hatte ich noch. Einmal umsteigen, direkt vor dem Hotel aussteigen.

Man merkt die Nebensaison. Ziemlich gutes Haus. Ziemlich hoher Preisnachlass. 60 Euro und aus irgendeinem Grund, den ich nicht verstanden habe, ein Up-Grade plus kostenloses Frühstück. Kann man nicht meckern.

Eine Runde schlafen. Trikot von Bilbo für Philip kaufen und dann durch die Häuser: Pintxos naschen.

Angefangen im Roma. Seit meinem letzten Aufenthalt mein Lieblingslokal in Bilbao. Die Häppchen werden hier noch direkt in der Küche selbst gemacht und kommen nicht aus der Fabrik. Der Wirt ist ein cooler Typ. Und er hat Bier von einer kleinen Brauerei.

Anschließend habe ich mich durch die Altstadt gekämpft. Die Gassen eher leer, weil es nieselte. Man muss schauen wo sich besonders viele Einheimische an der Theke drängen.

Mir gefällt im Baskenland, dass es dort möglich ist „small Beer“ zu bestellen, also ein Glas mit 0,1. Reicht genau um zwei Tapas runterzuspülen. 6×2 Pintxos plus sechs kleine Bier habe ich geschafft. Ein Abstecher der lohnt.

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Sonntag, 26. Nov.2023. Espargos

Abreisetag. Fast. Montag Nacht 1.05 Uhr geht es los. Also heute packen. In die Tasche was ich die restlichen Tage noch brauche, in den Rucksack was erst wieder zuhause in die Hand genommen werden muss.

Nochmal ein tolles Frühstück von Candida. Mit Bananenkuchen. Köstlich. Ein Schweizer Paar ist angekommen. Wir diskutieren in welchem unser beiden Länder es sich besser / schlechter leben lässt. Klagen auf hohem Niveau.

Den Tag über ein wenig Terrasse, Vorschlafen. Im Flieger klappt das eh nie. Um halb elf Uhr Abschied von Candida. Martin fährt mich zum Airport. Ich bin noch früh dran. Der Weg zum Gate ist kurz.

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Samstag, 25. Nov. 2023. Espargos

Vormittags Terrasse. Nach dem Mittagsschlaf geht es noch einmal nach Sal. Alleine mit dem Sammeltaxi. Es ist knallvoll wie immer.

Das Auto startet erst, wenn auch der letzte Platz besetzt ist. Das ist manchmal etwas nervig aber die Fahrt garantiert auch ein authentisches Erlebnis. Vor allem die Musikauswahl. Mit an Bord eine Schar Jungens. Vielleicht sind sie auf dem Weg zu einem Fußballspiel. Auf jeden Fall wollen sie Selfies mit. Und ich dann natürlich auch mit ihnen.

Bezahlt wird dann immer beim Aussteigen.

Angesagt ist noch ein kleiner Stadtbummel. So ein T-Shirt „No Stress“, das Lebensmotto hier, hätte ich gerne auch. Aber 30 bis 40 Euro sind zu viele, obwohl die Qualität des Stoffes gut ist.

Eins zwei Fotos. Danach Essen und wieder mit dem Sammeltaxi zurück.

In Espargos habe ich noch ein nettes Plätzchen „für ein Abschiedsbier“ entdeckt.

Zurück ins Hotel mit dem Taxi. Zwei Kilometer im Dunkeln übers Feld wollte ich dann doch nicht. Martin und Candida hatten sich schon Sorgen gemacht.

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Freitag, 24. Nov. 2023. Espargos

Morgens die übliche Routine: Lesen und Schreiben auf der Terrasse. Mittags fährt mich Martin zu den Salzlaken. Die Insel (klar wenn man sich Sal nennt) war berühmt für ihre Salzproduktion. Kleine flache Seen im Osten. Heute sind die Tümpel eine Touristenattraktion. Man kann sich wie im Toten Meer auf das Wasser legen. Soll hier sogar besser funktionieren, weil der Salzgehalt des Wassers höher ist.

Vom Parkplatzt aus ist noch die alte Seilbahn zu sehen mit der einst das „weiße Gold“ zu einem kleinen Hafen transportiert wurde.

Die Badegäste betreten das Areal durch einen kleinen Tunnel. Der Weg hinab über das Pflaster ist etwas mühsam.

Unten darf / soll man sich mit Schlamm einreiben. Und dann beginnt das zweifelhafte Vergnügen. Zweifelhaft, weil es doch sehr schwierig ist, sich von der Vertikalen in die Horizontale zu bewegen. Besonders dann wenn man wie ich die Crocks anbehalten hat, die den Beinen zusätzlichen Auftrieb geben. Aber ist es geschafft, ist das Gefühl ein angenehmes. Allerdings nicht zu lange. Denn hier sprudeln Schwefeldämpfe aus dem Boden. Richtzeit: Maximal eine halbe Stunde.

Ja und dann das Heraussteigen. Dafür stehen für so Couch-Potatoes -wie ich einer bin- kräftige Männer bereit. Das üble ist wirklich, dass es fast unmöglich ist, die Füße mit den Crocks fünfzig Zentimeter tiefer auf den Boden zu stellen. Alleine hätte ich das nie geschafft. Es muss von draußen unheimlich lustig gewirkt haben. Wenn da jemand ein Video gedreht und uf Facebook gestellt hat. Eine Million Klicks garantiert für den Depp des Monats.

Zurückgeht es mit dem Sammeltaxi. Dauert eine Weile bis ein Wagen kommt. Aber irgendwie klappt das immer. Habe Glück: in dem Wagen sitzt schon ein französisches Paar und der Fahrer hält auf Zuruf an für ein Foto.

Die alte Verladeanlage

Der alte Hafen.

Abendessen mit Martin und Candida

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Donnerstag, 23. November 2023. Espargos

Lesen, Schreiben. Das Buch über die Geschichte des Mittelalters fasziniert mich. Mittags ein wenig schlafen. Martin und Candida haben mich zu einem Abendessen in Sal eingeladen. Er fährt einen riesigen Pick-Up. Braucht man hier aber auch um Haus und Hof zu versorgen.

Nach Sal sind es ungefähr zehn Kilometer. Ein Badeort, überschaubar obwohl er der meistbesuchte Fleck auf der Insel ist. Die Bebauung ist immer noch sehr dezent. Da gibt es schlimmere Beispiele aus Spanien oder Italien. TUI ist hier wohl stark engagiert.

Zum Sonnenuntergang sind viele Menschen an den Bootssteg gekommen. Ist halt immer romantisch wenn die Sonne im Meer versinkt. Gleich ob in Capri oder auf Espargos.

Nebenan das Restaurant. Tolles Ambiente auf einer nen Terrasse am Meer. Der Pina Colada gut gemixt.

Ich entscheide mich für einen Reistopf mit Fisch. OK. Aber man hätte auch mehr Raffinesse erwarten können an so einem Ort. Aber der Cocktail war klasse.

Anschließend zum Supermarkt.

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Mittwoch, 22. November 2023. Espargos

Heute Nacht war es mit meiner Bronchitis ein wenig besser. Der Husten ist nicht mehr so aggressiv. Martin hat mein Tablet wieder zum Laufen gebracht. Es war wohl nicht leicht mit der Reparatur. Die Maschine musste auf „Null“ gesetzt werden und dann hat er eine komplett neue Software aufgespielt.

Mich zieht es nach dem Frühstück in nach Espargos. Es ist die Inselhauptstadt. Wir würden sagen: ein Dorf. Die Hitze macht mir schon zu schaffen. Klar. Ich bin noch schwach von der Bronchitis. Ein Glück, dass ich mich entschieden habe, Mauretanien zu verlassen. Keine Ahnung wie ich das dort auf die Reihe bekommen hätte.

Die Kleine Schweiz: eher eine Eiger Nordwand. Ab so wird auch in der Nachbarschaft gebaut.

„Die kleine Schweiz“ steht etwas entfernt vom Dorfrand. Candida empfiehlt mir einen kleinen Umweg, um das Dornengebüsch zu meiden. Im Prinzip ist die Umgebung eine riesige Sandinsel. Irgendwie schaffe ich es bis ins Zentrum. Es geht ziemlich bergauf.

Oben ist eine Markthalle. Dazu einige Geschäfte. Ich setze mich in ein Cafe. Überdachte Terrasse. Cola ist angesagt. Seitdem ich gesehen habe wie sie in Mauretanien Wasser in Flaschen gefüllt und in die Regale gestellt haben, ist mir die Lust auf Wasser vergangen. Zugegeben: Jetzt werde ich ungerecht.

Eins zwei Fotos. Zurück zum Lesen und ausruhen. Abends dann wieder ein vorzügliches Menü genießen.

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Dienstag, 21. November 2023. Espargos

Die Bronchitis ist immer noch heftig. Ich habe die ganze Nacht gehustet. Auch heute ist mehr wie Terrasse nicht drin. Das Schöne hier ist: Gastgeber und Gäste sitzen hier beim Frühstück zusammen, plaudern. Heute lerne ich ein Schweizer Paar aus Adelboden kenne.

Mittags lesen. Ich habe als Sachbuch auf meinem Torlino ein Buch über das Mittelalter. Eine Epoche mit der ich mich bislang kaum beschäftigt habe. Ein sehr lehrreiches Werk. Viele Entwicklungen erinnern an heute. Die Folgen von Klimawandel auf Wohlstand und Fortbestrand von Völkern. Abends wieder ein tolles Essen. Candida ist eine Portugiesin aus Angola, die sehr lange in der Schweiz lebte und heute noch für einige Monate im Jahr dort in der Altenpflege arbeitet. Ihre afrikanischen Wurzeln zeigen sich bei ihren Kochkünsten.

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